französischer Psychoanalytiker und Psychiater; Prof., Dr.med.
* 13. April 1901 Paris
† 9. September 1981 Paris
Wirken
Jacques Marie Emile Lacan war der Sohn eines Handelsvertreters. In Paris besuchte er das Collège Stanislas und die Faculté de médicine. Nach der Promotion zum Dr.med. war er nacheinander Chef der Klinik an der Fakultät für Medizin in Paris (32), Arzt in verschiedenen Krankenhäusern, Professor am Hospital Sainte-Anne (53). Ab 1963 lehrte er an der "Ecole prâtique des hautes études" in Paris. Er war Direktor einer Abteilung des Verlags Editions du Seuil und der Ecole structuraliste eng verbunden. L. war 1964 Begründer der Freud'schen Psychiatrieschule in Paris, die bis zu ihrer von L. betriebenen Auflösung im Jahre 1980 ein besonderer Anziehungspunkt der französischen Intelligenz war, und ist als eigenwilliger Kommentator des Schöpfers der Psychoanalyse international bekanntgeworden. Auch als Kulturkritiker hat er eine reiche publizistische Tätigkeit entfaltet. Seine 1932 veröffentlichte Dissertation "De la psychose paranoiaque dans des rapports avec la personnalité" (Von der paranoischen Psychose in ihren Beziehungen zur Persönlichkeit), in der er auf die produktiven und kreativen Potenzen der Psychose aufmerksam machte, nimmt heute in der Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts einen besonderen Platz ein und wurde auf vielfaches Verlangen 1974 von den ...